Chinas Justizbeobachter

中 司 观察

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Nanning-Erklärung des 3. China-ASEAN-Justizforums 第三届中国-东盟大法官论坛南宁声明

Das 3. China-ASEAN-Justizforum (im Folgenden als „das Forum“ bezeichnet) fand am 20. Juli 2022 in Nanning, Autonome Region Guangxi der Zhuang der Volksrepublik China, sowohl im Online- als auch im Offline-Format statt.

Das Forum wurde vom Obersten Volksgericht der Volksrepublik China (im Folgenden als „SPC“ bezeichnet) ausgerichtet und vom Hohen Volksgericht der Autonomen Region Guangxi der Zhuang gesponsert. SE Herr Zhou Qiang, Oberster Richter der Volksrepublik China und Präsident des SPC; SE Herr Dato Seri Paduka Steven Chong, Oberster Richter des Obersten Gerichtshofs von Negara Brunei Darussalam; Hon. Herr YOU Ottara, Vizepräsident des Obersten Gerichtshofs des Königreichs Kambodscha; SE Prof. Dr. HM Syarifuddin, Oberster Richter des Obersten Gerichtshofs der Republik Indonesien; SE Prof. Ph.D Frau Viengthong Siphandone, Präsidentin des Obersten Volksgerichtshofs der Demokratischen Volksrepublik Laos; SE Frau Tun Tengku Maimun binti Tuan Mat, Oberste Richterin des Bundesgerichtshofs von Malaysia; SE Herr Htun Htun OO, Oberster Richter der Republik der Union von Myanmar; Hon. Herr Jhosep Y. Lopez, beigeordneter Richter des Obersten Gerichtshofs der Republik der Philippinen als Beobachter; SE Herr Sundaresh Menon, Oberster Richter des Obersten Gerichtshofs der Republik Singapur; SE Frau Piyakul Boonperm, Präsidentin des Obersten Gerichtshofs des Königreichs Thailand; und SE Herr Pham Quoc Hung, stellvertretender Oberster Richter des Obersten Volksgerichtshofs der Sozialistischen Republik Vietnam, führten Delegationen zur Teilnahme am Forum an und hielten Reden. SE Herr Dato Lim Jock Hoi, Generalsekretär der ASEAN, nahm ebenfalls am Forum teil.

Unter dem Thema Einrichtung einer hochrangigen justiziellen Kooperationsplattform zum gemeinsamen Aufbau der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhundertstauschten die Delegierten in einer freundlichen und praktischen Atmosphäre ausgiebig Meinungen zu einer Vielzahl von Themen aus, darunter „Beschleunigung der Anpassung der neuen RCEP-Wirtschafts- und Handelsregeln zur Bereitstellung besserer Justizdienste für regionalen Handel und Investitionen“, „Verbesserung der Zusammenarbeit im Bereich der Rechte des geistigen Eigentums zur Verbesserung der Internationaler Schutz der Rechte des geistigen Eigentums“ und „Förderung grenzüberschreitender Online-Streitigkeiten zur Bereitstellung von Rechtshilfe für die Prävention und Bekämpfung von Pandemien und die wirtschaftliche Erholung“.

1. Die Teilnehmer lobten den Mechanismus des China-ASEAN Justice Forum für seine proaktive Rolle bei der Stärkung des justiziellen Austauschs und der Zusammenarbeit zwischen China und den ASEAN-Ländern. Sie bekundeten ihre Bereitschaft, die Plattform in Zukunft zu nutzen, um die regionale justizielle Zusammenarbeit weiter zu verbessern und ihre justiziellen Fähigkeiten gemeinsam zu stärken.

2. Die Teilnehmer erkannten das Regional Comprehensive Economic Partnership Agreement (im Folgenden als „RCEP“ bezeichnet) als umfassendes, modernes, hochwertiges und integratives Freihandelsabkommen an. Offenere, freiere und transparentere Wirtschafts- und Handelsregeln in der Region tragen wesentlich dazu bei, Handel und Investitionen zu erleichtern und die wirtschaftliche Globalisierung zu fördern. 

3. Die Obersten Gerichte der teilnehmenden Länder haben die positive Rolle der Justiz bei der Unterstützung der regionalen und globalen Handels- und Investitionsliberalisierung und -erleichterung anerkannt. Sie interpretieren die im RCEP festgelegten Wirtschafts- und Handelsregeln in gutem Glauben und fördern die Förderung eines internationalen marktorientierten und gesetzesbasierten Geschäftsumfelds durch professionelle Beurteilung von Fällen gemäß den geltenden Gesetzen und Vorschriften.

4. Die Teilnehmer werden ihre Bemühungen zur weiteren Stärkung des Austauschs und der Zusammenarbeit im Bereich des gerichtlichen Schutzes der Rechte des geistigen Eigentums fortsetzen. Es werden koordinierte Anstrengungen unternommen, um Justizdienste für wissenschaftliche und technologische Innovation, kulturellen Wohlstand, fairen Wettbewerb und Wirtschafts- und Handelsaustausch auf höherer Ebene in der Region bereitzustellen.

5. Die Teilnehmer werden ihre Bemühungen fortsetzen, die Forschung und den Austausch über Online-Streitigkeiten zu verstärken, um der Nachfrage nach Justizdiensten im Zeitalter der digitalen Wirtschaft gerecht zu werden. Vorbehaltlich der uneingeschränkten Achtung und des Schutzes des Rechts der Streitparteien, Prozessmodelle zu wählen und eine verfahrensrechtliche Klärung von Fällen anzustreben, werden alle Teilnehmer proaktiv in Betracht ziehen, die Anwendung von Online-Streitigkeiten in grenzüberschreitenden Zivil- und Handelssachen zu fördern, um modernere Justizdienste bereitzustellen.

6. Die Teilnehmer einigten sich auf weitere Bemühungen zur weiteren Stärkung der Zusammenarbeit bei der Richterausbildung und dem Austausch von Musterfällen. Mit Unterstützung moderner Informationstechnologie würden Anstrengungen unternommen, um proaktiv neue Ausbildungsmethoden und unterstützende Instrumente wie Fernunterricht zu erkunden, die beruflichen Fähigkeiten von Richtern kontinuierlich zu verbessern und die allgemeine Verbesserung der Strafverfolgungs- und Justizkapazitäten in der Region zu fördern.

7. Die Teilnehmer sind bereit, die justizielle Zusammenarbeit im Rahmen des Forums weiter voranzutreiben, um den Menschen aller Länder in der Region mehr Nutzen zu bringen und positive Beiträge zum Aufbau engerer Dialogbeziehungen zwischen China und ASEAN zu leisten.

Diese sowohl in Chinesisch als auch in Englisch verfasste Erklärung wird am 20. Juli 2022 in Nanning, Guangxi, China verabschiedet.