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Chinas erster Fall einer betrügerischen ABS-Ausgabe: Entschädigung von 560 Millionen CNY

Montag, 21. August 2023
Editor: Shuai Huang

Im Mai 2023 schloss das Shanghai Financial Court (SFC) Chinas ersten zivilrechtlichen Schadensersatzfall wegen betrügerischer Ausgabe von Asset-Backed Securities (ABS) ab.

Der Fall bezieht sich auf den Kläger Postal Saving Bank of China Co., Ltd gegen die Beklagten Kunshan Meijite Dengdu Management Co., Ltd („Meijite“), Huatai United Securities Co., Ltd („Huatai Securities“) und Shanghai Fucheng HFT Asset Management Co., Ltd („der Manager“), China Chengxin Bong Rating Data Technology Co., Ltd („CCXR“) und Beijing King & Wood Mallesons („KWM“), (siehe Postal Saving Bank of China Co., Ltd gegen Kunshan Meijite Dengdu Management Co., Ltd et al. (2020) Hu 74 Min Chu Nr. 1801).

Am 26. Juli 2016 schloss der Kläger einen Zeichnungsvertrag mit dem Manager ab, um einen Gesamtnennbetrag von 967 Millionen CNY der zugrunde liegenden Wertpapiere von Meijite zu zeichnen. KWM, CCXR und Huatai Securities waren jeweils die Rechtsberater, Ratingagenturen und Finanzberater für die betreffenden Wertpapiere.

Im November 2016 wurden die betreffenden Wertpapiere an der Shanghai Stock Exchange notiert. Bei Fälligkeit der Wertpapiere erhielt der Kläger nur eine Teilzahlung des Kapitals und der Zinsen.

Da der Kläger der Ansicht war, dass es sich bei den oben genannten fünf Beklagten um eine betrügerische Ausgabe handelte und erhebliche Verluste verursachte, reichte er beim SFC eine Zivilklage ein.

Die SFC kam zu dem Schluss, dass die den betreffenden Wertpapieren zugrunde liegenden Vermögenswerte und ihre Cashflows grob falsch angegeben waren, und dementsprechend:

  • Meijite sollte den Kläger für den Kapital- und Zinsverlust aufgrund der betrügerischen Ausgabe von Wertpapieren entschädigen;
  • Huatai Securities sollte gesamtschuldnerisch für Schäden haften, wenn der Emittent vorsätzlich die Tatsache einer betrügerischen Emission verheimlicht. Und
  • Der Manager, CCXR und KWM haben bei der Erstellung und Veröffentlichung der falschen Angaben in den Offenlegungsdokumenten jeweils grob fahrlässig gehandelt und haften im Rahmen ihrer Verantwortlichkeiten gesamtschuldnerisch.

 

 

Photo by Vardan Papikyan on Unsplash

Anbieter: CJO-Mitarbeiterteam

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